Willkommen in der Freien Stadt Hamburg 


Der Eine oder Andere wird vielleicht davon gehört haben, dass in Hamburg derzeit durch die Polizei ein paar Maßnahmen getroffen werden. Für alle, die es nicht schaffen, die Gegend um die Messehallen mit eigenen Augen anzuschauen, gebe ich hier ein paar Eindrücke des aktuelle Stadtbilds.

Am 23. Juni ging der Aufbau der Zäune am U-Bahnhof Sternschanze los (Bilder anklicken, für eine größere Ansicht):

 

Aufgestellt sieht das in etwa so aus:

 

Sonderbarer Weise kann man an einigen Stellen am Zaun vorbei schauen, an den meisten Stellen ist der Blick auf die Bahn jetzt aber versperrt. Wer einen Blick auf die Standfüße wirft, kann sehen, dass die Zäune verankert sind, man kann sie also nicht aus den Füßen herausheben. Manch einer mag sich jetzt denken „Ha, da kommt man doch leicht rübergeklettert!“ — jaha, das war am 26. Juni. Inzwischen sind die Zäune alle mit NATO-Draht gekrönt — wer das Zeug nicht kennt, das ist so eine Art Kreuzung aus Stacheldraht und Rasierklingen.

 

Dieser Zaun erstreckt sich vom Bahnhof Sternschanze bis zum Dammtor (mit einer kurzen Unterbrechung an einem Privatgrundstück und derzeit noch mit einer passierbaren Öffnung an der Straßenbrücke beim Fernsehturm). Der Eindruck, den man erhält lässt sich besser am Bahnhof Sternschanze vermitteln. Hier der Vergleich zwischen dem Morgen und dem Abend des 28. Junis (anklicken zum Vergrößern):

 

Und ein paar Eindrücke vom Bahnhof und der Unterführung:

 

Im letzten Bild sieht man nicht nur ein Exemplar der sympathischen gelben Warnschilder, die an jedem Zaunstück hängen; im Hintergrund ist auch ein Mannschaftswagen der Polizei zu erkennen. Ich betone das deswegen, weil die anderen Bilder einen stark verfälschten Eindruck der Innenstadt vermitteln. Es ist, besonders um die Messehallen herum, derzeit die Ausnahme, keine Polizei zu sehen. Dass man an einer roten Ampel wartet, und in der Zeit 8 Mannschaftswagen der bayrischen Polizei an einem vorbeifahren ist eher normal. Oder aus Niedersachsen. Oder NRW, … — wer halt grad dran ist. Und die fahren dann halt rum. Von der Schanze zum Schlump, von den Messehallen zum Kiez, hin, her… gleichzeitig stehen noch viele weitere Wagen rum. Überall. Ununterbrochen.

Ich geh übrigens nicht extra in abgelegene Orte um mit der Polizei zu kollidieren und um zu den verbarrikadierten Bereichen zu kommen. Die Bilder habe ich auf meinem Arbeitsweg gemacht. So sieht derzeit mein Alltag aus. Für mich, wie für Tausende andere Menschen ist das hier beschriebene, wie unser zu Hause aussieht. Und ein Großteil der Grundrechtseinschränkungen, die wir dazu bekommen, findet erst diese Woche ihren Höhepunkt.